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LEITLINIEN

Ihr kurzer Weg zu allen wichtigen Leitlinien

Leitlinien für die Behandlung von Typ-2-Diabetes

Medizinische Leitlinienempfehlungen für die Behandlung von Typ-2-Diabetes

Die aktuellen medizinischen Leitlinien zeigen bewährte Wege auf, Herz-Kreislauf- und Nierenkrankheiten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes präventiv entgegenzuwirken und die Mortalität bei dieser Patientengruppe zu reduzieren. Durch eine stärkere und konsequentere Orientierung an den verfügbaren medizinischen Leitlinien können wir alle zur Umsetzung der Ziele von GUARDIANS FOR HEALTH beitragen.*1

Weiter unten finden Sie Links zu den Volltexten wichtiger Leitlinien zum Diabetes-Management. Die folgende Übersicht ermöglicht Ihnen zudem einen Vergleich der Leitlinien und eine schnelle Auswahl der Empfehlungen, die für Sie und Ihre Patienten und Patientinnen maßgeblich sind.

Leitlinienüberblick

Um Ihnen Zeit zu sparen, stellen wir die Empfehlungen wichtiger internationaler Leitlinien für die Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen und Nierenkomplikationen bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes hier zum Download bereit.

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 2

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

Zu den Empfehlungen für die Lebensführung gehören die Raucherentwöhnung, die Kontrolle des Körpergewichts, die Steigerung der körperlichen Aktivität und die Einhaltung eines gesunden Ernährungsplans.

Blutdruck

Zielvorgaben für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes

Blutdruckziele individualisieren unter Berücksichtigung von Verträglichkeit, funktionellem Status, Alter, Kognition und Komorbiditäten: Orientierungswert
140 / 90 mmHg8

Therapieziele laut DDG/DGIM/DGK/DGfN9

  • systolisch: 120-140 mmHg (≥ 65 Jahre 130-140 mmHg, ≤ 65 Jahre 120-129 mmHg)

  • diastolisch: < 80 mmHg (nicht < 70 mmHg), wenn die Therapie ohne relevante Neben-wirkungen ist

Therapieziele laut DEGAM/AkdÄ/DGP9

  • systolisch: ≤ 140 mmHg (140-150 mmHg bei Patienten ≥ 80 Jahre in guter körperlicher und geistiger Verfassung)

  • diastolisch: ≤ 90 mmHG (40-80 Jahre)

Blutdruckziele individualisieren:
≤ 130/< 80 mmHg, aber nicht < 120/70 mmHg4

Patienten > 65 Jahre: Zielwert für den systolischen Blutdruck in einem Bereich von
130-139 mmHg4

< 130/80 mmHg2,3

Patienten mit hohem Blutdruck und CKD:

Zielwert für den systolischen Blut-druck
< 120 mmHg, wenn toleriert mittels standardisierter Praxismes-sung5,6

Patienten mit Nierentransplan-tation: Zielwert < 130/80 mmHg unter Verwendung einer standardi-sierten Praxismessung5,6

Messung des Blutdrucks

  • Standardisierte Praxismessung ist der routinemäßigen Blut-druckmessung in der Praxis vor-zuziehen5,6

  • Es ist potenziell riskant, das empfohlene systolische Blut-druckziel von < 120 mmHg mit-tels einer nicht-standardisierten Messungzu erheben und anzu-wenden. Standardisierte Blut-druckmessungen legen Wert auf eine sorgfältige Vorbereitung - siehe hierzu die KDIGO 2021 Cli-nical Practice Guideline on the Management of Blood Pressure (BP) in Chronic Kidney Disease (CKD), Measurement Figure6

  • Blutdruckmessungen mit ambu-lanter Blutdrucküberwachung oder Eigenmessung zu Hause kann zur Ergänzung standardi-sierter Blutdruckmessungen bei der Behandlung von hohem Blut-druck verwendet werden5,6

Patienten mit geringerem Risiko für eine CVD:
< 140/90 mmHg*,1

Personen mit höherem CV-Risiko: < 130/80 mmHg*,1

Blutdruckziele, die das kardiovas-kuläre Risiko, potenzielle uner-wünschte Wirkungen von blut-drucksenkenden Medikamenten und Patientenpräferenzen berück-sichtigen, sollten individuell durch einen gemeinsamen Entschei-dungsprozess festgelegt werden1

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 3

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

Zu den Empfehlungen für die Lebensführung gehören die Raucherentwöhnung, die Kontrolle des Körpergewichts, die Steigerung der körperlichen Aktivität und die Einhaltung eines gesunden Ernährungsplans.

Blutdruck

Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes: FÜR HYPERTONIE

Menschen mit Hypertonie und diabetischer Nephropathie: ACE-Hemmer oder ARB ist empfohlen10

Kombinationstherapie von ACE-Hemmer und ARB in speziellen Fällen und durch Spezialisten10

Kalziumantagonisten bei Kontraindikationen für ACE-Hemmer oder ARB10

Duale Therapie wie empfohlen als Erstlinientherapie4

Einschluss eines ACE-Hemmers (oder ARB bei Unverträglichkeit eines ACE-Hemmers) in Kombina-tion mit Kalziumantagonisten oder Thiaziddiuretikum / thiazidähn-lichem Diuretikum4

Alle blutdrucksenkende Medika-mente, die zur Erstlinientherapie empfohlen wurden, sind nützlich und wirksam (d.h. Diuretika, ACE-Hemmer, ARBs und Kalziumant-agonisten)3

Menschen mit Hypertonie, CKD und mäßig bis stark erhöhter Albu-minurie (G1-G4, A2 und A3): ACE-Hemmer oder ARB ist empfohlen5,6

Für Menschen mit Hypertonie, CKD und ohne Albuminurie: ACE-Hemmer oder ARB kann sinn-voll sein6

Therapierefraktäre Hypertonie (trotz Einnahme von mindestens 3 antihypertensiven Medikamen-ten aus verschiedenen Wirkstoff-klassen nicht im Therapieziel): Mineralokortikoidrezeptor-Ant-agonisten sind wirksam, können aber eine Hyperkaliämie oder zu einer reversiblen Verschlechterung der Nierenfunktion führen, insbe-sondere bei Patienten mit niedriger eGFR6

Folgende Medikamentenklassen, verringern nachweislich kardiovas-kuläre Ereignisse: ACE-Hemmer, ARB, thiazid-ähnliche Diuretika oder Dihydro-pyridin-CCBs1

Blutdruck ≥ 160/100 mmHg: Therapie mit zwei Anti-Hyperten-siva oder einer Fixkombination be-ginnen, die nachweislich kardio-vaskuläre Ereignisse reduzieren1

Therapierefraktäre Hypertonie (trotz Einnahme von mindestens 3 antihypertensiven Medikamenten aus verschiedenen Wirkstoffklas-sen nicht im Therapieziel): Therapie mit Mineralokortikoidre-zeptor-Antagonisten erwägen1

Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes: FÜR KARDIORENALEN SCHUTZ UND BESONDERE ÜBERLEGUNGEN

Zur Prävention koronarer Komplikationen: Betablocker10

Albuminurie oder Linksventriku-läre Hypertrophie: ACE-Hemmer oder ARB4

Patienten mit KHK: ACE-Hemmer oder ARB sind ange-zeigt, um das Risiko von kardio-vaskulären Ereignissen zu reduzie-ren. Betablocker können ebenfalls in Betracht gezogen werden4

Albuminurie:
ACE-Hemmer oder ARB kann in Betracht gezogen werden3

Nicht in den Leitlinien enthalten

Albuminurie (UACR ≥ 30 mg/g): zur Senkung des Risikos einer fort-schreitenden Nierenerkrankung sind ACE-Hemmer oder ARB als Erstlinientherapie empfohlen1

ASCVD, insbesondere KHK: ACE-Hemmer oder ARB zur Sen-kung des Risiko von kardiovasku-lären Ereignissen1

Vorheriger Myokardinfarkt, Angi-na pectoris oder HFrEF: Betablocker1

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 4

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

CHOLESTERIN - LDL-C

Zielvorgaben für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes

feste Statindosis unabhängig vom LDL-Wert („fire and forget“)8

zielwertorientierte Therapie gemäß individuell festgelegter LDL-Ziele und dem Grad des kardiovaskulären und renalen Risikos8

Patienten mit moderatem kardio-vaskulärem Risiko: < 2,6 mmol/L (< 100 mg/dL)†,4,5

Patienten mit hohem kardiovas-kulärem Risiko : < 1,8 mmol/L (< 70 mg/dL) und Re-duzierung um mindestens 50 %†,4,5

Patienten mit sehr hohem kardio-vaskulärem Risiko: < 1,4 mmol/L (< 55 mg/dL) und Re-duzierung um mindestens 50 %†,4,5

In den Leitlinien nicht ausdrücklich behandelt

Patienten im Alter von 40-75 Jahren: LDL-C < 70 mg/dL (< 1,8 mmol/L)2

Patienten mit mittlerem Risiko (z.B. im Alter von 40-75 Jahren mit 10- Jahres-ASCVD-Risiko ≥ 7,5 % bis < 20 %):

Senkung der LDL-C-Spiegel ≥ 30%2,3

Patienten mit mehreren ASCVD-Risikofaktoren, 10-Jahres-ASCVD-Risiko von ≥ 20 % oder im Alter von 50-75 Jahren: Senkung der LDL-C-Spiegel ≥ 50 %2,3

„Treat-to-target“-Strategie wird nicht empfohlen6

In den Leitlinien nicht ausdrücklich behandelt

Primärprävention

Im Alter von 20-39 Jahren mit zu-sätzlichen ASCVD-Risikofaktoren* oder im Alter von 40-75 Jahren ohne ASCVD: LDL-C-Reduzierung um mindestens 30-49 % ist sinnvoll 1

Im Alter von 50-70 Jahren oder mit mehreren kardiovaskulären Risiko-faktoren* oder 10-Jahres-ASCVD-Risiko ≥ 20 %: LDL-C um ≥ 50 % senken 1 Sekundärprävention < 70 mg/dL 1

Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes

In den Leitlinien nicht ausdrücklich behandelt

Therapieziele laut DDG/DGIM/DGK/DgfN)9 : Primär- und Sekundärprävention

Sehr hohes Risiko: ≥ 50% LDL-C-Reduktion von der Basis vor lipidsenkender Therapie und ein LDL-C-Ziel < 1,4 mmol/l (< 55 mg/dl)9

Hohes Risiko: ≥ 50% LDL-C-Reduktion von der Basis vor lipidsenkender Therapie und ein LDL-C-Ziel < 1,8 mmol/l (< 70 mg/dl)9

Mäßiges Risiko: < 2,6 mmol/l (< 100 mg/dl)9 Niedriges Risiko: < 3,0 mmol/l (< 116 mg/d)9

Therapieziele laut DEGAM/AkdÄ/DGP9 :

Strategie der festen Dosis, keine Zielwertorientierung: bei kardiovas-kulärem Gesamtrisiko > 20%/10 Jah-re, bei absolutem Gefäßrisiko 10-20%/ 10 Jahre, bei deutlich erhöhtem al-tersbezogenem Risiko

Sekundärprävention bei Patienten mit einer chronischen KHK < 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l) 50%ige Reduktion bei Ausgangswert zwischen 70 und 135 mg/dl (1,8 und 3,5 mmol/l)10

Primärprävention

Statine werden bei Patienten mit hohen LDL-C-Werten empfohlen; die Verabreichung von Statinen wird auf der Grundlage des kardio-vaskulären Risikoprofils des Patien-ten und der empfohlenen LDL-C- (oder non-HDL-C) Zielwerte defi-niert4

Wird der Ziel-LDL-C-Wert trotz In-tensivierung der Statintherapie nicht erreicht, ist eine Kombinati-onstherapie mit Ezetimib empfoh-len4,5

Patienten mit sehr hohem kardio-vaskulärem Risiko und anhaltend hohem LDL-C: zunächst Intensivie-rung der Therapie mit Ezetimib und soweit notwendig bei Patienten mit Statinintoleranz mit einem PCSK9- Inhibitor4

Primärprävention

Patienten im Alter von 40-75 Jahren und mit LDL-C ≥ 70 mg/dL: mäßig intensive Statintherapie ist ange-zeigt2,3

Patienten mit mehreren ASCVD-Ri-sikofaktoren: hochdosierte Statin-therapie erwägen2,3

Patienten mit einem 10-Jahres-ASCVD-Risiko von ≥ 20 %: Ezetimib als Ergänzung zur maxi-mal tolerierten Statintherapie erwä-gen2

Patienten > 75 Jahre: Statintherapie nach individueller Nutzen-Risiko Abwägung2

Patienten 20-39 Jahre mit Typ-2- Diabetes von langer Dauer (≥ 10 Jahre T2D), Albuminurie (≥ 30 mg/g), eGFR <60 mL/min/1,73 m2 , Retinopathie, Neuropathie oder Knöchel-Brachial-Index < 0,9: Beginn einer Statintherapie kann sinnvoll sein2

Patienten 18-49 Jahre mit CKD und ohne chronischer Dialyse oder Nie-rentransplantation: eine Statin-therapie wird empfohlen7

Primärprävention

Patienten 20-39 Jahre mit zusätzli-chen ASCVD-Risikofaktoren*: Sta-tintherapie zusätzlich zu Lebens-stilanpassungen kann sinnvoll sein1

Patienten 40-75 Jahre ohne ASCVD: mäßig intensive Statintherapie zu-sätzlich zu Lebensstilanpassungen1

Patienten 50-70 Jahre oder mit mehreren ASCVD-Risikofaktoren*: sinnvoll ist eine hochdosierte Sta-tintherapie (Atorvastatin 40- 80 mg oder Rosuvastatin 20-40 mg)1

Patienten mit 10-Jahres-ASCVD-Ri-siko ≥ 20 %: Ezetimib als Ergänzung zur maximal tolerierten Statinthera-pie erwägen1

Sekundärprävention Hochdosierte Statintherapie (Atorvastatin 40-80 mg oder Ro-suvastatin 20-40 mg) zusätzlich zu Lebensstilanpassungen1

Patienten mit ASCVD mit sehr ho-hem Risiko*, wenn der LDL-C-Wert ≥ 70 mg/dL bei maximal verträgli-cher Statin-Dosis: zusätzliche Gabe von Ezetimib oder PCSK9-Inhibi-tor1

Patienten > 75 Jahre: Statintherapie nach Erörterung des potenziellen Nutzens und der Risiken1

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 5

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

GLUKOSE - HbA1c

Zielvorgaben für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes

Individualisiertes Therapieziel unter Berücksichtigung beeinflussender Faktoren wie Komorbidität, Diabetesdauer, Lebenserwartung, Risiko von Hypoglykämie, Belastung durch Therapie, funktionelle und kognitive Fähigkeiten, Ressourcen der Unterstützung, Polymedikation Zielkorridor: 6,5 %
(48 mmol/mol) bis 8,5 % (69 mmol/mol)7

Die meisten Erwachsenen: < 7,0%5

< 6,5 % kann auf individueller Basis vorgeschlagen werden, wenn dies ohne signifikante Hypoglykämie oder andere nachteilige Auswirkun-gen der Behandlung erreicht wer-den kann5

Ältere Patienten mit langjährigem Diabetes mellitus und begrenzter Lebenserwartung sowie Gebrech-lichkeit mit multiplen Komorbiditä-ten, einschließlich hypoglykämi-scher Episoden: < 8,0 % kann ange-messen sein5

Nicht in den Leitlinien enthalten

Patienten mit CKD sowie ohne Dia-lyse: individuelles HbA1c-Ziel im Bereich von < 6,5 % bis < 8,0 %6

Nicht-Schwangere Erwachsene ohne signifikante Hypoglykämie: < 7,0 % (53 mmol/mol) ist in der Regel angemessen1

< 7,0 % (53 mmol/mol) kann an-hand der Behandlungsgrundlage und der Patientenpräferenz akzep-tabel sein; das Erreichen eines niedrigeren HbA1c-Wertes unter dem Zielwert von 7,0 % kann ak-zeptabel oder vorteilhaft sein, wenn eine signifikante Hypoglyk-ämie oder andere nachteilige Aus-wirkungen der Behandlung nicht zu erwarten sind 1

< 8,0 % (64 mmol/mol) kann ange-messen sein für Patienten mit be-grenzter Lebenserwartung oder wenn die Nachteile der Behandlung größer sind als der erwartete Nut-zen1

Ziele sollten individuell auf der Grundlage der Dauer des Diabetes, des Alters, der Lebenserwartung, der Komorbiditäten, bekannter kar-diovaskulärer Erkrankungen oder fortgeschrittener mikrovaskulärer Komplikationen, Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung und indivi-duellen Erwägungen des Patienten angepasst werden1 1

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 6

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

GLUKOSE - HbA1c

Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2- Diabetes: FÜR KARDIORENALEN SCHUTZ

Die Wahl des Medikaments erfolgt nach Abschätzung des Risikos für diabetesassoziierte kardiovaskuläre und/oder renale Ereignisse7

Kein hohes Risiko: Metformin; Inten-sivierung entsprechend der Effekte auf priorisierte Endpunkte7

Hohes Risiko: Metformin oder Metformin + SGLT2-Inhibitor/ GLP-1-RA (Auswahl und Intensivie-rung entsprechend der Effekte auf priorisierte Endpunkte)7

Kardiovaskuläre Erkrankung: Metformin + SGLT2-Inhibitor/ GLP-1-RA (Auswahl und Intensivie-rung entsprechend der Effekte auf priorisierte Endpunkte)7

belastbarste Daten sowie Hinweise auf die Beeinflussung der Gesamts-terblichkeit: SGLT2-Hemmer Em-pagliflozin, GLP-1-RA Liraglutid7

bei höhergradiger Niereninsuffizienz (eGFR < 30 ml/min/1,73 m2 ): Insulin, GLP-1-RA, DPP-4-Hemmer, Glinide; Metformin ist kontraindi-ziert7

Die Wahl des Medikaments zur Re-duzierung kardiovaskulärer Ereig-nisse sollte nach dem Vorhanden-sein von kardiovaskulären Erkrankungen und dem kardiovaskulären Risiko** priorisiert werden: Metfor-min| , SGLT2-Inhibitoren und GLP-1 RAs können als geeignete Mittel in Betracht gezogen werden - unabhängig vom HbA1c 5

Patienten mit kardiovaskulären Er-krankungen oder mit sehr hohem/ hohem kardiovaskulären Risiko**: SGLT2-Inhibitoren (Empagliflozin, Canagliflozin oder Dapagliflozin) werden zur Verringerung von kardio-vaskulären Ereignissen empfohlen5

Patienten mit kardiovaskulärer Er-krankung: Empagliflozin wird emp-fohlen, um das Sterberisiko zu sen-ken5

Patienten mit kardiovaskulären Er-krankungen oder mit sehr hohem/ hohem kardiovaskulären Risiko**: GLP-1-RAs (Liraglutid, Semaglutid oder Dulaglutid) werden zur Verrin-gerung von kardiovaskulären Ereig-nissen empfohlen5

Patienten mit kardiovaskulären Er-krankungen oder mit sehr hohem/ho-hem kardiovaskulären Risiko**: Li-raglutid wird empfohlen, um das Sterberisiko zu senken5

Übergewichtige Patienten ohne kardiovaskulären Erkrankungen und mit mäßigem kardiovaskulä-ren Risiko**: Metformin| sollte in Betracht gezogen werden 5

Es ist sinnvoll, Metformin | als Erstli-nientherapie zusammen mit Le-bensstiltherapien zum Zeitpunkt der Diagnose zu initiieren, um die Blut-zuckerkontrolle zu verbessern und das ASCVD-Risiko zu senken4

Bei Patienten mit zusätzlichen ASCVD-Risikofaktoren , die trotz anfänglicher Änderung des Lebensstils und Metformin| eine blutzuckersenkende Therapie benötigen, kann es sinnvoll sein, einen SGLT2- Hemmer oder einen GLP-1 RA zu verabreichen, um die Blutzuckerkontrolle zu verbessern und das kardiovaskuläre Risiko zu senken4

Patienten mit CKD und einer eGFR ≥ 30 ml/min/1,73 m2 : ein SGLT2- Hemmer wird empfohlen 6

Bei der Wahl eines SGLT2-Hem-mers sollten Wirkstoffe mit nach-gewiesenem kardiovaskulären und Nieren-Nutzen bevorzugt werden und die eGFR sollte berücksichtigt werden 6

Bei Patienten mit CKD, die trotz der Einnahme von Metformin | und einem SGLT2-Hemmer ihre individuellen Blutzuckerziele nicht erreicht haben oder die diese Medikamente nicht anwenden können: ein langwirksamer GLP-1 RA wird empfohlen6

Bei der Auswahl des GLP-1 RA soll-ten Wirkstoffe mit nachgewiese-nem kardiovaskulären Nutzen be-vorzugt werden 6

Patienten mit etablierter ASCVD oder Indikatoren für ein hohes ASCVD-Risiko*, unabhängig vom Ausgangs-HbA1c-Wert, dem indivi-duellen HbA1c-Zielwert oder der Verwendung von Metformin: Erwä-gen Sie einen SGLT2-Hemmer oder GLP-1 RA mit nachgewiese-nem kardiovaskulären Nutzen, um das Risiko von MACE und/oder HHF zu senken2,3

Patienten mit diabetischer Nieren-erkrankung und Albuminurie: Vor-zugsweise ein SGLT2-Hemmer mit primärem Nachweis der Verringe-rung des Fortschreitens der CKD (Canagliflozin und Dapagliflozin), ODER ein SGLT2-Hemmer mit nachgewiesenem Rückgang des Fortschreitens der CKD in einer kar-diovaskulären Endpunktstudie (Empagliflozin, Canagliflozin und Dapagliflozin), ODER ein GLP-1 RA mit nachgewiesenem kardiovasku-lären Nutzen, wenn SGLT2-Hem-mer nicht vertragen werden oder kontraindiziert sind‡,2

Patienten mit CKD: entweder ein SGLT2-Hemmer oder ein GLP-1 RA mit nachgewiesenem Nutzen für kardiovaskuläre Erkrankungen‡,2

Patienten mit Herzinsuffizienz, ins-besondere HFrEF (LVEF < 45 %): ein SGLT2-Hemmer mit nachgewiese-nem Nutzen für diese Patienten-gruppe (Empagliflozin, Canagliflo-zin und Dapagliflozin haben in kardiovaskulären Endpunktstudien eine Verringerung der Herzinsuffizi-enz gezeigt; für Dapagliflozin und Empagliflozin liegen primäre Herz-insuffizienz-Endpunkte vor) wird empfohlen, um das Risiko einer Verschlechterung der Herzinsuffizi-enz und des Versterbens zu verrin-gern§,2,3

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 7

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

GLUKOSE - HbA1c

Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2- Diabetes: ZUR SENKUNG DES BLUTZUCKER-SPIEGELS

Siehe oben unter Empfehlungen zum kardiorenalen Schutz

Ist das individuelle Therapieziel nach 3-6 bzw. 6-12 Monaten mit Metformin alleine oder in Kombination mit SGLT2-Inhibitor oder GLP-1-RA nicht erreicht, Wahl zusätzlicher Medikamente entsprechend der Effekte auf die priorisierten Endpunkte (Sulfonylharnstoffe oder DPP-4-Hemmer)7

Indikation zur Insulintherapie in folgenden Situationen prüfen7

  • bei Nicht-Erreichen des individuellen Therapieziels trotz Ausschöpfung der nicht-medikamentösen Maßnahmen und medikamentösen Therapie (Metformin + Basalinsulin bzw. Metformin + SGLT2-Inhibitor/ GLP-1-RA + Basalinsulin)

  • bei metabolischen Entgleisungen

  • bei Gabe von diabetogenen Medikamenten (z. B. Glukokortikoide), bei schweren Infekten, Traumata oder größeren Operationen

  • bei stark eingeschränkter Nierenfunktion

Eskalation der Insulintherapie: Kombination aus Basalinsulin und kurzwirksamen Insulin (ggf. als Mischinsulin)7

Liegt der HbA1c-Wert über dem Zielwert, kommen neben den oben genannten Wirkstoffen auch DPP-4-Hemmer, Thiazolidindione, Sulfonylharnstoffe und Basalinsulin in Frage5

Siehe oben unter Empfehlungen zum kardiorenalen Schutz

Wenn der Patient nach Lebensstiltherapie und Metformin einen HbA1c-Wert ≥ 7,0 % aufweist und keine weiteren Risikofaktoren für eine kardiovaskuläre Erkrankung hat, wird die weitere Behandlung des Diabetes durch den Allgemeinarzt oder den Endokrinologen empfohlen4

Es wird empfohlen, Patienten mit CKD und einer eGFR von ≥30 ml/ min/1,73 m2 mit Metformin zu behandeln (mit Dosisanpassung, wenn die eGFR < 45 ml/min/1,73 m2 ist)6

Das glykämische Management für CKD-Patienten kann je nach Bedarf eine zusätzliche medikamentöse Therapie umfassen (im Anschluss an eine Lebensstiltherapie und eine Erstlinienbehandlung mit Metformin| und einem SGLT2-Hemmer ), um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren - die zusätzlichen Wirkstoffe sollten sich an den Präferenzen der Patienten, den Begleiterkrankungen, der eGFR und den Kosten orientieren und umfassen GLP-1 RAs (bevorzugte Option), DPP-4-Hemmer, Insulin, Sulfonylharnstoffe, Thiazolidindione und Alpha-Glucosidase-Hemmer6

Metformin sollte zum Zeitpunkt der T2D-Diagnose eingesetzt werden, es sei denn, es liegen Kontraindikationen vor2

Einmal initiiert, sollte Metformin| so lange fortgesetzt werden, wie es vertragen wird und nicht kontraindiziert ist; andere Mittel, einschließlich Insulin, sollten zu Metformin| hinzugefügt werden,2

Liegt der HbA1c-Wert ≥
1,5 % über dem glykämischen Zielwert, benötigen viele Patienten eine duale Kombinationstherapie2

Bei der Wahl der pharmakologischen Wirkstoffe sollte ein patientenzentrierter Ansatz verfolgt werden (zu den Wirkstoffen, außer Metformin, gehören SGLT2-Inhibitoren , GLP-1 RAs, DPP-4-Inhibitoren, Thiazolidindione, Sulfonylharnstoffe und Basalinsulin)2

GLP-1 RA wird, wenn möglich, gegenüber Insulin bevorzugt, da injizierbares GLP-1 RA im Vergleich zu Basalinsulin eine ähnliche oder bessere glykämische Wirksamkeit aufweist; hohe Kosten und Probleme mit der Verträglichkeit sind jedoch wichtige Hindernisse für den Einsatz von GLP-1 RA2

GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 8

NVL

ESC

ACC/AHA

KDIGO

ADA

Gerinnungshemmung (ASS-Therapie)

Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2- Diabetes:
FÜR KARDIO-VASKULÄREN SCHUTZ

Nicht in den Leitlinien enthalten

Primärprävention

ASS zur Primärprävention wird bei Patienten mit mäßigem kardiovaskulären Risiko nicht empfohlen3

ASS (75-100 mg/Tag) zur Primärprävention kann bei Patienten mit sehr hohem/hohem kardiovaskulärem Risiko in Betracht gezogen werden, wenn keine eindeutigen Kontraindikationen vorliegen3

Sekundärprävention

Eine ASS-Therapie (75-160 mg/ Tag) wird als Sekundärprävention empfohlen3

Primärprävention

Niedrig dosiertes ASS (75-100 mg/ Tag) sollte nicht routinemäßig zur Primärprävention von ASCVD bei Erwachsenen > 70 Jahren oder bei Erwachsenen jeden Alters, die ein erhöhtes Blutungsrisiko haben, verabreicht werden2

Niedrig dosiertes ASS (75-100 mg/ Tag) kann zur Primärprävention von ASCVD bei ausgewählten Erwachsenen im Alter von 40-70 Jahren in Betracht gezogen werden, die ein erhöhtes ASCVD-Risiko, aber kein erhöhtes Blutungsrisiko haben2

Sekundärprävention

ASS wird zur Sekundärprävention von ASCVD empfohlen2

Primärprävention

ASS kann zur Primärprävention bei Hochrisikopersonen in Betracht gezogen werden4

Sekundärprävention

ASS sollte allgemeinen lebenslang zur Sekundärprävention bei Patienten mit etablierter kardiovaskulärer Erkrankung eingesetzt werden4

Primärprävention

Eine ASS-Therapie (75-162 mg/ Tag) kann als primäre Präventions-strategie bei Personen mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen* in Erwägung gezogen werden, nachdem mit dem Patienten der Nutzen gegenüber dem erhöh-ten Blutungsrisiko ausführlich erörtert wurde1

Sekundärprävention

ASS (75-162 mg/Tag) als Strategie zur Sekundärprävention bei Personen mit einer Vorgeschichte von ASCVD ist empfohlen1

Aktuelle Behandlungsleitlinien

Links zu den Leitlinien

Ihr kurzer Weg zu wichtigen aktuellen medizinischen Leitlinien zum Management von Typ-2-Diabetes:

Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes

Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes – Teilpublikation, 2. Auflage (2021)

American Diabetes Association (ADA)

Standards für die medizinische Versorgung von Diabetes-Betroffenen (2021)

American Diabetes Association (ADA)

Kardiovaskuläre Erkrankungen und Risikomanagement: Standards für die medizinische Versorgung von Diabetes-Betroffenen (2021)

American College of Cardiology (ACC)

Übersicht
Link

American College of Cardiology (ACC) / American Heart Association (AHA)

Bluthochdruck bei Erwachsenen

American College of Cardiology (ACC)

Neuartige Therapien zur Reduzierung des kardiovaskulären Risikos bei Diabetes – Entscheidungspfad gemäß Expertenkonsens (2020)

European Society of Cardiology (ESC)

Leitlinien der ESC zum Management von Fettstoffwechselstörungen (2019)

European Society of Cardiology (ESC) / European Society of Hypertension (ESH)

Leitlinien der ESC und ESH für das Management der arteriellen Hypertonie (2018)
Link

Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)

Medizinische Leitlinie von KDIGO für das Diabetes-Management bei Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen (2022)
Link

Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)

Medizinische Leitlinie von KDIGO für das Blutdruck-Management bei Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen (2021)
Link

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie

Positionspapier Herzinsuffizienz und Diabetes
Link

Gemeinsame Stellungnahme von DDG, DGE, DGK

Lipidtherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus
Link

DDG-Praxisempfehlung

Therapie des Typ-2-Diabetes
Link

DDG-Praxisempfehlung

Grundlagen des Diabetesmanagements

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Quellen
  • *
    Die Leitlinien sind als Leitplanken für die klinische Praxis zu verstehen, können die klinische Urteilsbildung jedoch nicht ersetzen.
  • 2.
    Mitchell S. et al. Glob Heart. 2019; 14(3): 215–240.
Links zu den Leitlinien