![Materialien](/de/gfh/sites/default/files/2021-10/GFH_2-2_Treatment-guidelines_D.jpg)
LEITLINIEN
Ihr kurzer Weg zu allen wichtigen Leitlinien
Leitlinien für die Behandlung von Typ-2-Diabetes
Medizinische Leitlinienempfehlungen für die Behandlung von Typ-2-Diabetes
Die aktuellen medizinischen Leitlinien zeigen bewährte Wege auf, Herz-Kreislauf- und Nierenkrankheiten bei Menschen mit Typ-2-Diabetes präventiv entgegenzuwirken und die Mortalität bei dieser Patientengruppe zu reduzieren. Durch eine stärkere und konsequentere Orientierung an den verfügbaren medizinischen Leitlinien können wir alle zur Umsetzung der Ziele von GUARDIANS FOR HEALTH beitragen.*1
Weiter unten finden Sie Links zu den Volltexten wichtiger Leitlinien zum Diabetes-Management. Die folgende Übersicht ermöglicht Ihnen zudem einen Vergleich der Leitlinien und eine schnelle Auswahl der Empfehlungen, die für Sie und Ihre Patienten und Patientinnen maßgeblich sind.
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 2 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
Zu den Empfehlungen für die Lebensführung gehören die Raucherentwöhnung, die Kontrolle des Körpergewichts, die Steigerung der körperlichen Aktivität und die Einhaltung eines gesunden Ernährungsplans. |
|||||
Blutdruck | |||||
Zielvorgaben für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes |
Blutdruckziele individualisieren
unter Berücksichtigung von Verträglichkeit, funktionellem Status, Alter, Kognition
und
Komorbiditäten: Orientierungswert Therapieziele laut DDG/DGIM/DGK/DGfN9
Therapieziele laut DEGAM/AkdÄ/DGP9
|
Blutdruckziele
individualisieren: Patienten > 65
Jahre: Zielwert für den systolischen Blutdruck in einem Bereich von |
< 130/80 mmHg2,3 |
Patienten mit hohem Blutdruck und CKD: Zielwert für den systolischen
Blut-druck Patienten mit Nierentransplan-tation: Zielwert < 130/80 mmHg unter Verwendung einer standardi-sierten Praxismessung5,6 Messung des Blutdrucks
|
Patienten mit geringerem Risiko
für
eine CVD: Personen mit höherem CV-Risiko: < 130/80 mmHg*,1 Blutdruckziele, die das kardiovas-kuläre Risiko, potenzielle uner-wünschte Wirkungen von blut-drucksenkenden Medikamenten und Patientenpräferenzen berück-sichtigen, sollten individuell durch einen gemeinsamen Entschei-dungsprozess festgelegt werden1 |
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 3 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
Zu den Empfehlungen für die Lebensführung gehören die Raucherentwöhnung, die Kontrolle des Körpergewichts, die Steigerung der körperlichen Aktivität und die Einhaltung eines gesunden Ernährungsplans. |
|||||
Blutdruck | |||||
Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes: FÜR HYPERTONIE |
Menschen mit Hypertonie und diabetischer Nephropathie: ACE-Hemmer oder ARB ist empfohlen10 Kombinationstherapie von ACE-Hemmer und ARB in speziellen Fällen und durch Spezialisten10 Kalziumantagonisten bei Kontraindikationen für ACE-Hemmer oder ARB10 |
Duale Therapie wie empfohlen als Erstlinientherapie4 Einschluss eines ACE-Hemmers (oder ARB bei Unverträglichkeit eines ACE-Hemmers) in Kombina-tion mit Kalziumantagonisten oder Thiaziddiuretikum / thiazidähn-lichem Diuretikum4 |
Alle blutdrucksenkende Medika-mente, die zur Erstlinientherapie empfohlen wurden, sind nützlich und wirksam (d.h. Diuretika, ACE-Hemmer, ARBs und Kalziumant-agonisten)3 |
Menschen mit Hypertonie, CKD und mäßig bis stark erhöhter Albu-minurie (G1-G4, A2 und A3): ACE-Hemmer oder ARB ist empfohlen5,6 Für Menschen mit Hypertonie, CKD und ohne Albuminurie: ACE-Hemmer oder ARB kann sinn-voll sein6 Therapierefraktäre Hypertonie (trotz Einnahme von mindestens 3 antihypertensiven Medikamen-ten aus verschiedenen Wirkstoff-klassen nicht im Therapieziel): Mineralokortikoidrezeptor-Ant-agonisten sind wirksam, können aber eine Hyperkaliämie oder zu einer reversiblen Verschlechterung der Nierenfunktion führen, insbe-sondere bei Patienten mit niedriger eGFR6 |
Folgende Medikamentenklassen, verringern nachweislich kardiovas-kuläre Ereignisse: ACE-Hemmer, ARB, thiazid-ähnliche Diuretika oder Dihydro-pyridin-CCBs1 Blutdruck ≥ 160/100 mmHg: Therapie mit zwei Anti-Hyperten-siva oder einer Fixkombination be-ginnen, die nachweislich kardio-vaskuläre Ereignisse reduzieren1 Therapierefraktäre Hypertonie (trotz Einnahme von mindestens 3 antihypertensiven Medikamenten aus verschiedenen Wirkstoffklas-sen nicht im Therapieziel): Therapie mit Mineralokortikoidre-zeptor-Antagonisten erwägen1 |
Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes: FÜR KARDIORENALEN SCHUTZ UND BESONDERE ÜBERLEGUNGEN |
Zur Prävention koronarer Komplikationen: Betablocker10 |
Albuminurie oder Linksventriku-läre Hypertrophie: ACE-Hemmer oder ARB4 Patienten mit KHK: ACE-Hemmer oder ARB sind ange-zeigt, um das Risiko von kardio-vaskulären Ereignissen zu reduzie-ren. Betablocker können ebenfalls in Betracht gezogen werden4 |
Albuminurie: |
Nicht in den Leitlinien enthalten |
Albuminurie (UACR ≥ 30 mg/g): zur Senkung des Risikos einer fort-schreitenden Nierenerkrankung sind ACE-Hemmer oder ARB als Erstlinientherapie empfohlen1 ASCVD, insbesondere KHK: ACE-Hemmer oder ARB zur Sen-kung des Risiko von kardiovasku-lären Ereignissen1 Vorheriger Myokardinfarkt, Angi-na pectoris oder HFrEF: Betablocker1 |
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 4 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
CHOLESTERIN - LDL-C | |||||
Zielvorgaben für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes |
feste Statindosis unabhängig vom LDL-Wert („fire and forget“)8 zielwertorientierte Therapie gemäß individuell festgelegter LDL-Ziele und dem Grad des kardiovaskulären und renalen Risikos8 |
Patienten mit moderatem kardio-vaskulärem Risiko†: < 2,6 mmol/L (< 100 mg/dL)†,4,5 Patienten mit hohem kardiovas-kulärem Risiko† : < 1,8 mmol/L (< 70 mg/dL) und Re-duzierung um mindestens 50 %†,4,5 Patienten mit sehr hohem kardio-vaskulärem Risiko†: < 1,4 mmol/L (< 55 mg/dL) und Re-duzierung um mindestens 50 %†,4,5 |
In den Leitlinien nicht ausdrücklich behandelt Patienten im Alter von 40-75 Jahren: LDL-C < 70 mg/dL (< 1,8 mmol/L)2 Patienten mit mittlerem Risiko (z.B. im Alter von 40-75 Jahren mit 10- Jahres-ASCVD-Risiko ≥ 7,5 % bis < 20 %): Senkung der LDL-C-Spiegel ≥ 30%2,3 Patienten mit mehreren ASCVD-Risikofaktoren, 10-Jahres-ASCVD-Risiko von ≥ 20 % oder im Alter von 50-75 Jahren: Senkung der LDL-C-Spiegel ≥ 50 %2,3 |
„Treat-to-target“-Strategie wird nicht empfohlen6 |
In den Leitlinien nicht ausdrücklich behandelt Primärprävention Im Alter von 20-39 Jahren mit zu-sätzlichen ASCVD-Risikofaktoren* oder im Alter von 40-75 Jahren ohne ASCVD: LDL-C-Reduzierung um mindestens 30-49 % ist sinnvoll 1 Im Alter von 50-70 Jahren oder mit mehreren kardiovaskulären Risiko-faktoren* oder 10-Jahres-ASCVD-Risiko ≥ 20 %: LDL-C um ≥ 50 % senken 1 Sekundärprävention < 70 mg/dL 1 |
Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes |
In den Leitlinien nicht ausdrücklich behandelt Therapieziele laut DDG/DGIM/DGK/DgfN)9 : Primär- und Sekundärprävention Sehr hohes Risiko: ≥ 50% LDL-C-Reduktion von der Basis vor lipidsenkender Therapie und ein LDL-C-Ziel < 1,4 mmol/l (< 55 mg/dl)9 Hohes Risiko: ≥ 50% LDL-C-Reduktion von der Basis vor lipidsenkender Therapie und ein LDL-C-Ziel < 1,8 mmol/l (< 70 mg/dl)9 Mäßiges Risiko: < 2,6 mmol/l (< 100 mg/dl)9 Niedriges Risiko: < 3,0 mmol/l (< 116 mg/d)9 Therapieziele laut DEGAM/AkdÄ/DGP9 : Strategie der festen Dosis, keine Zielwertorientierung: bei kardiovas-kulärem Gesamtrisiko > 20%/10 Jah-re, bei absolutem Gefäßrisiko 10-20%/ 10 Jahre, bei deutlich erhöhtem al-tersbezogenem Risiko Sekundärprävention bei Patienten mit einer chronischen KHK < 70 mg/dl (< 1,8 mmol/l) 50%ige Reduktion bei Ausgangswert zwischen 70 und 135 mg/dl (1,8 und 3,5 mmol/l)10 |
Primärprävention Statine werden bei Patienten mit hohen LDL-C-Werten empfohlen; die Verabreichung von Statinen wird auf der Grundlage des kardio-vaskulären Risikoprofils des Patien-ten und der empfohlenen LDL-C- (oder non-HDL-C) Zielwerte defi-niert4 Wird der Ziel-LDL-C-Wert trotz In-tensivierung der Statintherapie nicht erreicht, ist eine Kombinati-onstherapie mit Ezetimib empfoh-len4,5 Patienten mit sehr hohem kardio-vaskulärem Risiko† und anhaltend hohem LDL-C: zunächst Intensivie-rung der Therapie mit Ezetimib und soweit notwendig bei Patienten mit Statinintoleranz mit einem PCSK9- Inhibitor4 |
Primärprävention Patienten im Alter von 40-75 Jahren und mit LDL-C ≥ 70 mg/dL: mäßig intensive Statintherapie ist ange-zeigt2,3 Patienten mit mehreren ASCVD-Ri-sikofaktoren: hochdosierte Statin-therapie erwägen2,3 Patienten mit einem 10-Jahres-ASCVD-Risiko von ≥ 20 %: Ezetimib als Ergänzung zur maxi-mal tolerierten Statintherapie erwä-gen2 Patienten > 75 Jahre: Statintherapie nach individueller Nutzen-Risiko Abwägung2 Patienten 20-39 Jahre mit Typ-2- Diabetes von langer Dauer (≥ 10 Jahre T2D), Albuminurie (≥ 30 mg/g), eGFR <60 mL/min/1,73 m2 , Retinopathie, Neuropathie oder Knöchel-Brachial-Index < 0,9: Beginn einer Statintherapie kann sinnvoll sein2 |
Patienten 18-49 Jahre mit CKD und ohne chronischer Dialyse oder Nie-rentransplantation: eine Statin-therapie wird empfohlen7 |
Primärprävention Patienten 20-39 Jahre mit zusätzli-chen ASCVD-Risikofaktoren*: Sta-tintherapie zusätzlich zu Lebens-stilanpassungen kann sinnvoll sein1 Patienten 40-75 Jahre ohne ASCVD: mäßig intensive Statintherapie zu-sätzlich zu Lebensstilanpassungen1 Patienten 50-70 Jahre oder mit mehreren ASCVD-Risikofaktoren*: sinnvoll ist eine hochdosierte Sta-tintherapie (Atorvastatin 40- 80 mg oder Rosuvastatin 20-40 mg)1 Patienten mit 10-Jahres-ASCVD-Ri-siko ≥ 20 %: Ezetimib als Ergänzung zur maximal tolerierten Statinthera-pie erwägen1 Sekundärprävention Hochdosierte Statintherapie (Atorvastatin 40-80 mg oder Ro-suvastatin 20-40 mg) zusätzlich zu Lebensstilanpassungen1 Patienten mit ASCVD mit sehr ho-hem Risiko*, wenn der LDL-C-Wert ≥ 70 mg/dL bei maximal verträgli-cher Statin-Dosis: zusätzliche Gabe von Ezetimib oder PCSK9-Inhibi-tor1 Patienten > 75 Jahre: Statintherapie nach Erörterung des potenziellen Nutzens und der Risiken1 |
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 5 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
GLUKOSE - HbA1c | |||||
Zielvorgaben für Erwachsene mit Typ-2-Diabetes |
Individualisiertes Therapieziel unter
Berücksichtigung beeinflussender Faktoren wie Komorbidität, Diabetesdauer,
Lebenserwartung, Risiko von Hypoglykämie, Belastung durch Therapie, funktionelle und
kognitive Fähigkeiten, Ressourcen der Unterstützung, Polymedikation
Zielkorridor: 6,5 % |
Die meisten Erwachsenen: < 7,0%5 < 6,5 % kann auf individueller Basis vorgeschlagen werden, wenn dies ohne signifikante Hypoglykämie oder andere nachteilige Auswirkun-gen der Behandlung erreicht wer-den kann5 Ältere Patienten mit langjährigem Diabetes mellitus und begrenzter Lebenserwartung sowie Gebrech-lichkeit mit multiplen Komorbiditä-ten, einschließlich hypoglykämi-scher Episoden: < 8,0 % kann ange-messen sein5 |
Nicht in den Leitlinien enthalten |
Patienten mit CKD sowie ohne Dia-lyse: individuelles HbA1c-Ziel im Bereich von < 6,5 % bis < 8,0 %6 |
Nicht-Schwangere Erwachsene ohne signifikante Hypoglykämie: < 7,0 % (53 mmol/mol) ist in der Regel angemessen1 < 7,0 % (53 mmol/mol) kann an-hand der Behandlungsgrundlage und der Patientenpräferenz akzep-tabel sein; das Erreichen eines niedrigeren HbA1c-Wertes unter dem Zielwert von 7,0 % kann ak-zeptabel oder vorteilhaft sein, wenn eine signifikante Hypoglyk-ämie oder andere nachteilige Aus-wirkungen der Behandlung nicht zu erwarten sind 1 < 8,0 % (64 mmol/mol) kann ange-messen sein für Patienten mit be-grenzter Lebenserwartung oder wenn die Nachteile der Behandlung größer sind als der erwartete Nut-zen1 Ziele sollten individuell auf der Grundlage der Dauer des Diabetes, des Alters, der Lebenserwartung, der Komorbiditäten, bekannter kar-diovaskulärer Erkrankungen oder fortgeschrittener mikrovaskulärer Komplikationen, Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung und indivi-duellen Erwägungen des Patienten angepasst werden1 1 |
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 6 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
GLUKOSE - HbA1c | |||||
Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2- Diabetes: FÜR KARDIORENALEN SCHUTZ |
Die Wahl des Medikaments erfolgt nach Abschätzung des Risikos für diabetesassoziierte kardiovaskuläre und/oder renale Ereignisse7 Kein hohes Risiko: Metformin; Inten-sivierung entsprechend der Effekte auf priorisierte Endpunkte7 Hohes Risiko: Metformin oder Metformin + SGLT2-Inhibitor/ GLP-1-RA (Auswahl und Intensivie-rung entsprechend der Effekte auf priorisierte Endpunkte)7 Kardiovaskuläre Erkrankung: Metformin + SGLT2-Inhibitor/ GLP-1-RA (Auswahl und Intensivie-rung entsprechend der Effekte auf priorisierte Endpunkte)7 belastbarste Daten sowie Hinweise auf die Beeinflussung der Gesamts-terblichkeit: SGLT2-Hemmer Em-pagliflozin, GLP-1-RA Liraglutid7 bei höhergradiger Niereninsuffizienz (eGFR < 30 ml/min/1,73 m2 ): Insulin, GLP-1-RA, DPP-4-Hemmer, Glinide; Metformin ist kontraindi-ziert7 |
Die Wahl des Medikaments zur Re-duzierung kardiovaskulärer Ereig-nisse sollte nach dem Vorhanden-sein von kardiovaskulären Erkrankungen und dem kardiovaskulären Risiko** priorisiert werden: Metfor-min| , SGLT2-Inhibitoren † und GLP-1 RAs können als geeignete Mittel in Betracht gezogen werden - unabhängig vom HbA1c 5 Patienten mit kardiovaskulären Er-krankungen oder mit sehr hohem/ hohem kardiovaskulären Risiko**: SGLT2-Inhibitoren † (Empagliflozin, Canagliflozin oder Dapagliflozin) werden zur Verringerung von kardio-vaskulären Ereignissen empfohlen5 Patienten mit kardiovaskulärer Er-krankung: Empagliflozin wird emp-fohlen, um das Sterberisiko zu sen-ken5 Patienten mit kardiovaskulären Er-krankungen oder mit sehr hohem/ hohem kardiovaskulären Risiko**: GLP-1-RAs (Liraglutid, Semaglutid oder Dulaglutid) werden zur Verrin-gerung von kardiovaskulären Ereig-nissen empfohlen5 Patienten mit kardiovaskulären Er-krankungen oder mit sehr hohem/ho-hem kardiovaskulären Risiko**: Li-raglutid wird empfohlen, um das Sterberisiko zu senken5 Übergewichtige Patienten ohne kardiovaskulären Erkrankungen und mit mäßigem kardiovaskulä-ren Risiko**: Metformin| sollte in Betracht gezogen werden 5 |
Es ist sinnvoll, Metformin | als Erstli-nientherapie zusammen mit Le-bensstiltherapien zum Zeitpunkt der Diagnose zu initiieren, um die Blut-zuckerkontrolle zu verbessern und das ASCVD-Risiko zu senken4 Bei Patienten mit zusätzlichen ASCVD-Risikofaktoren ¶ , die trotz anfänglicher Änderung des Lebensstils und Metformin| eine blutzuckersenkende Therapie benötigen, kann es sinnvoll sein, einen SGLT2- Hemmer† oder einen GLP-1 RA zu verabreichen, um die Blutzuckerkontrolle zu verbessern und das kardiovaskuläre Risiko zu senken4 |
Patienten mit CKD und einer eGFR ≥ 30 ml/min/1,73 m2 : ein SGLT2- Hemmer† wird empfohlen 6 Bei der Wahl eines SGLT2-Hem-mers† sollten Wirkstoffe mit nach-gewiesenem kardiovaskulären und Nieren-Nutzen bevorzugt werden und die eGFR sollte berücksichtigt werden 6 Bei Patienten mit CKD, die trotz der Einnahme von Metformin | und einem SGLT2-Hemmer† ihre individuellen Blutzuckerziele nicht erreicht haben oder die diese Medikamente nicht anwenden können: ein langwirksamer GLP-1 RA wird empfohlen6 Bei der Auswahl des GLP-1 RA soll-ten Wirkstoffe mit nachgewiese-nem kardiovaskulären Nutzen be-vorzugt werden 6 |
Patienten mit etablierter ASCVD oder Indikatoren für ein hohes ASCVD-Risiko*, unabhängig vom Ausgangs-HbA1c-Wert, dem indivi-duellen HbA1c-Zielwert oder der Verwendung von Metformin: Erwä-gen Sie einen SGLT2-Hemmer† oder GLP-1 RA mit nachgewiese-nem kardiovaskulären Nutzen, um das Risiko von MACE und/oder HHF‡ zu senken2,3 Patienten mit diabetischer Nieren-erkrankung und Albuminurie: Vor-zugsweise ein SGLT2-Hemmer† mit primärem Nachweis der Verringe-rung des Fortschreitens der CKD (Canagliflozin und Dapagliflozin), ODER ein SGLT2-Hemmer† mit nachgewiesenem Rückgang des Fortschreitens der CKD in einer kar-diovaskulären Endpunktstudie (Empagliflozin, Canagliflozin und Dapagliflozin), ODER ein GLP-1 RA mit nachgewiesenem kardiovasku-lären Nutzen, wenn SGLT2-Hem-mer nicht vertragen werden oder kontraindiziert sind‡,2 Patienten mit CKD: entweder ein SGLT2-Hemmer† oder ein GLP-1 RA mit nachgewiesenem Nutzen für kardiovaskuläre Erkrankungen‡,2 Patienten mit Herzinsuffizienz, ins-besondere HFrEF (LVEF < 45 %): ein SGLT2-Hemmer† mit nachgewiese-nem Nutzen für diese Patienten-gruppe (Empagliflozin, Canagliflo-zin und Dapagliflozin haben in kardiovaskulären Endpunktstudien eine Verringerung der Herzinsuffizi-enz gezeigt; für Dapagliflozin und Empagliflozin liegen primäre Herz-insuffizienz-Endpunkte vor) wird empfohlen, um das Risiko einer Verschlechterung der Herzinsuffizi-enz und des Versterbens zu verrin-gern§,2,3 |
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 7 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
GLUKOSE - HbA1c | |||||
Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2- Diabetes: ZUR SENKUNG DES BLUTZUCKER-SPIEGELS |
Siehe oben unter Empfehlungen zum kardiorenalen Schutz Ist das individuelle Therapieziel nach 3-6 bzw. 6-12 Monaten mit Metformin alleine oder in Kombination mit SGLT2-Inhibitor oder GLP-1-RA nicht erreicht, Wahl zusätzlicher Medikamente entsprechend der Effekte auf die priorisierten Endpunkte (Sulfonylharnstoffe oder DPP-4-Hemmer)7 Indikation zur Insulintherapie in folgenden Situationen prüfen7
Eskalation der Insulintherapie: Kombination aus Basalinsulin und kurzwirksamen Insulin (ggf. als Mischinsulin)7 |
Liegt der HbA1c-Wert über dem Zielwert, kommen neben den oben genannten Wirkstoffen auch DPP-4-Hemmer, Thiazolidindione, Sulfonylharnstoffe und Basalinsulin in Frage5 |
Siehe oben unter Empfehlungen zum kardiorenalen Schutz Wenn der Patient nach Lebensstiltherapie und Metformin einen HbA1c-Wert ≥ 7,0 % aufweist und keine weiteren Risikofaktoren für eine kardiovaskuläre Erkrankung hat, wird die weitere Behandlung des Diabetes durch den Allgemeinarzt oder den Endokrinologen empfohlen4 |
Es wird empfohlen, Patienten mit CKD und einer eGFR von ≥30 ml/ min/1,73 m2 mit Metformin zu behandeln (mit Dosisanpassung, wenn die eGFR < 45 ml/min/1,73 m2 ist)6 Das glykämische Management für CKD-Patienten kann je nach Bedarf eine zusätzliche medikamentöse Therapie umfassen (im Anschluss an eine Lebensstiltherapie und eine Erstlinienbehandlung mit Metformin| und einem SGLT2-Hemmer† ), um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren - die zusätzlichen Wirkstoffe sollten sich an den Präferenzen der Patienten, den Begleiterkrankungen, der eGFR und den Kosten orientieren und umfassen GLP-1 RAs (bevorzugte Option), DPP-4-Hemmer, Insulin, Sulfonylharnstoffe, Thiazolidindione und Alpha-Glucosidase-Hemmer6 |
Metformin sollte zum Zeitpunkt der T2D-Diagnose eingesetzt werden, es sei denn, es liegen Kontraindikationen vor2 Einmal initiiert, sollte Metformin| so lange fortgesetzt werden, wie es vertragen wird und nicht kontraindiziert ist; andere Mittel, einschließlich Insulin, sollten zu Metformin| hinzugefügt werden,2
Liegt der HbA1c-Wert ≥ Bei der Wahl der pharmakologischen Wirkstoffe sollte ein patientenzentrierter Ansatz verfolgt werden (zu den Wirkstoffen, außer Metformin, gehören SGLT2-Inhibitoren† , GLP-1 RAs, DPP-4-Inhibitoren, Thiazolidindione, Sulfonylharnstoffe und Basalinsulin)2 GLP-1 RA wird, wenn möglich, gegenüber Insulin bevorzugt, da injizierbares GLP-1 RA im Vergleich zu Basalinsulin eine ähnliche oder bessere glykämische Wirksamkeit aufweist; hohe Kosten und Probleme mit der Verträglichkeit sind jedoch wichtige Hindernisse für den Einsatz von GLP-1 RA2 |
GUARDIANS FOR HEALTH | Leitlinien-Synopsis 8 |
|||||
NVL |
ESC |
ACC/AHA |
KDIGO |
ADA |
|
---|---|---|---|---|---|
Gerinnungshemmung (ASS-Therapie) | |||||
Empfohlene pharmakologische Behandlung für Erwachsene mit Typ-2- Diabetes: |
Nicht in den Leitlinien enthalten |
Primärprävention ASS zur Primärprävention wird bei Patienten mit mäßigem kardiovaskulären Risiko nicht empfohlen3 ASS (75-100 mg/Tag) zur Primärprävention kann bei Patienten mit sehr hohem/hohem kardiovaskulärem Risiko in Betracht gezogen werden, wenn keine eindeutigen Kontraindikationen vorliegen3 Sekundärprävention Eine ASS-Therapie (75-160 mg/ Tag) wird als Sekundärprävention empfohlen3 |
Primärprävention Niedrig dosiertes ASS (75-100 mg/ Tag) sollte nicht routinemäßig zur Primärprävention von ASCVD bei Erwachsenen > 70 Jahren oder bei Erwachsenen jeden Alters, die ein erhöhtes Blutungsrisiko haben, verabreicht werden2 Niedrig dosiertes ASS (75-100 mg/ Tag) kann zur Primärprävention von ASCVD bei ausgewählten Erwachsenen im Alter von 40-70 Jahren in Betracht gezogen werden, die ein erhöhtes ASCVD-Risiko, aber kein erhöhtes Blutungsrisiko haben2 Sekundärprävention ASS wird zur Sekundärprävention von ASCVD empfohlen2 |
Primärprävention ASS kann zur Primärprävention bei Hochrisikopersonen in Betracht gezogen werden4 Sekundärprävention ASS sollte allgemeinen lebenslang zur Sekundärprävention bei Patienten mit etablierter kardiovaskulärer Erkrankung eingesetzt werden4 |
Primärprävention Eine ASS-Therapie (75-162 mg/ Tag) kann als primäre Präventions-strategie bei Personen mit erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen* in Erwägung gezogen werden, nachdem mit dem Patienten der Nutzen gegenüber dem erhöh-ten Blutungsrisiko ausführlich erörtert wurde1 Sekundärprävention ASS (75-162 mg/Tag) als Strategie zur Sekundärprävention bei Personen mit einer Vorgeschichte von ASCVD ist empfohlen1 |
Aktuelle Behandlungsleitlinien
Links zu den Leitlinien
Ihr kurzer Weg zu wichtigen aktuellen medizinischen Leitlinien zum Management von Typ-2-Diabetes: |
Nationale Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes
American Diabetes Association (ADA)
American Diabetes Association (ADA)
American College of Cardiology (ACC)
American College of Cardiology (ACC) / American Heart Association (AHA)
American College of Cardiology (ACC)
European Society of Cardiology (ESC)
European Society of Cardiology (ESC)
European Society of Cardiology (ESC) / European Society of Hypertension (ESH)
Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)
Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO)
Gemeinsame Stellungnahme von DDG, DGE, DGK
Verwandte Inhalte
Quellen
-
*
Die Leitlinien sind als Leitplanken für die klinische Praxis zu verstehen, können die klinische Urteilsbildung jedoch nicht ersetzen.
-
2.
Mitchell S. et al. Glob Heart. 2019; 14(3): 215–240.
Links zu den Leitlinien
-
*
Nationale Versorgungsleitline Typ 2 Diabetes (NVL) https://www.leitlinien.de/themen/diabetes/pdf/diabetes-2aufl-vers1.pdf
-
*
American Diabetes Association (ADA). Standards of Medical Care in Diabetes, 2021. Diabetes Care 2021; 44 (Supplement 1):S1–S2. Verfügbar unter: https://care.diabetesjournals.org/content/44/Supplement_1/S1 (Zugriff: März 2021).
-
*
American Diabetes Association (ADA). Cardiovascular Disease and Risk Management: Standards of Medical Care in Diabetes, 2021. Diabetes Care 2021; 44 (Supplement 1):S125–S150. Verfügbar unter: https://care.diabetesjournals.org/content/44/Supplement_1/S125 (Zugriff: März 2021).
-
*
American College of Cardiology (ACC). Library of Guidelines and Clinical Documents. Verfügbar unter: https://www.acc.org/guidelines (Zugriff: März 2021).
-
*
American College of Cardiology (ACC) / American Heart Association (AHA) 2019 Guideline on the Primary Prevention of Cardiovascular Disease. Arnett DK et al. J Am Coll Cardiol 2019;74:10. Verfügbar unter: http://www.onlinejacc.org/content/accj/74/10/e177.full.pdf?_ga=2.228255517.1887076395.1612176432-652870897.1583849071 (Zugriff: März 2021).
-
*
American College of Cardiology (ACC) / American Heart Association (AHA) 2018 Guideline on the Management of Blood cholesterol. Grundy SM et al. J Am Coll Cardiol 2019;73:24. Verfügbar unter: http://www.onlinejacc.org/content/73/24/e285.full.pdf?_ga=2.228255517.1887076395.1612176432-652870897.1583849071 (Zugriff: März 2021).
-
*
American College of Cardiology (ACC) / American Heart Association (AHA) 2017 Guideline for the Prevention, Detection, Evaluation, and Management of High Blood Pressure in Adults. Whelton PK et al. J Am Coll Cardiol 2018;71:19. Verfügbar unter: http://www.onlinejacc.org/content/71/19/e127.full.pdf?_ga=2.228255517.1887076395.1612176432-652870897.1583849071 (Zugriff: März 2021).
-
*
American College of Cardiology (ACC). 2020 Novel Therapies for CV Risk Reduction in Diabetes Decision Pathway (Expert Consensus). Das SR et al. J Am Coll Cardiol 2020. Verfügbar unter:
https://www.acc.org/latest-in-cardiology/ten-points-to-remember/2020/08/04/13/05/2020-expert-consensus-type-2-diabetes (Zugriff: März 2021). -
*
European Society of Cardiology (ESC). 2019 Guidelines on Dyslipidaemias (Management of). Verfügbar unter:
https://www.escardio.org/Guidelines/Clinical-Practice-Guidelines/Dyslipidaemias-Management-of (Zugriff: März 2021). -
*
European Society of Cardiology (ESC) / European Society of Hypertension (ESH). 2018 ESC/ESH Clinical Practice Guidelines for the Management of Arterial Hypertension. Verfügbar unter: https://www.escardio.org/Guidelines/Clinical-Practice-Guidelines/Arterial-Hypertension-Management-of (Zugriff: März 2021).
-
*
Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO). KDIGO 2022 Clinical Practice Guideline for Diabetes Management in Chronic Kidney Disease. Kidney International (2022) 102 (Suppl 5S), S1–S127. Verfügbar unter: https://kdigo.org/wp-content/uploads/2022/10/KDIGO-2022-Clinical-Practice-Guideline-for-Diabetes-Management-in-CKD.pdf (Zugriff: Januar 2023).
-
*
Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO). KDIGO 2021 Clinical Practice Guideline for the Management of Blood Pressure in Chronic Kidney Disease. Kidney Int 2021 Mar;99(3S):S1-S87. Verfügbar unter: https://kdigo.org/wp-content/uploads/2016/10/KDIGO-2021-BP-GL.pdf
-
*
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. Positionspapier Herzinsuffizienz und Diabetes. Kardiologie 2022, 16:358–371. Verfügbar unter: https://leitlinien.dgk.org/files/2022_positionspapier_herzinsuffizienz_diabetes_.pdf
-
*
Gemeinsame Stellungnahme von DDG, DGE, DGK. Lipidtherapie bei Patienten mit Diabetes mellitus. Diabetologie 2021; 16 (Suppl 2): S312–S318. Verfügbar unter: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Diabetes-und-Fettstoffwechselstoerungen_Parhofer.pdf
-
*
DDG-Praxisempfehlung. Therapie des Typ-2-Diabetes. Diabetologie 2021; 16 (Suppl 2): S168–S206. Verfügbar unter: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Therapie-Typ-2-Diabetes_Landgraf.pdf
-
*
DDG-Praxisempfehlung. Adipositas und Diabetes. Diabetologie 2021; 16 (Suppl 2): S290–S298. Verfügbar unter: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Adipositas-und-Diabetes_Aberle.pdf
-
*
DDG-Praxisempfehlung. Diabetes mellitus im Alter. Diabetologie 2020; 15 (Suppl 1): S112–S119. Verfügbar unter: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Diabetes-im-Alter_Bahrmann.pdf
-
*
DDG-Praxisempfehlung. Grundlagen des Diabetesmanagements. Diabetologie 2021; 16 (Suppl 2): S99–S109. Verfügbar unter: https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Einfuehrungskapitel_Kulzer.pdf